Die Hausschlachtung mit Schlachtfest in Wingsbach.
Wer es sich einigermaßen leisten konnte, schlachte jedes Jahr eine „Wutz“(Schwein) ,ob groß oder klein, je nach dem Jahresbedarf der Familie. Gemästet wurden jedoch zwei Schweine. Das eine wurde verkauft, um zu Bargeld zukommen und das andere für den Eigenbedarf geschlachtet.
Hausschlachtung: das war über Jahrhunderte hinweg ein winterlicher Höhepunkt in fast jedem Haushalt auf dem Lande. In den letzten Jahren ist diese Art der selbstversorgten “Nahrungsaufbereitung” so gut wie ausgestorben.
Warum schlachtete man im Winter und meist im Freien?
Aus hygienischer Sicht von Vorteil, es ist kalt, das Fleisch verdirbt nicht so schnell und die Bauern haben mehr Zeit, als im Sommer zur Erntezeit.
In Kriegszeiten gab es strenge Regelungen: Was, wann und wie viele Tiere verarbeitet werden durften. Wenn sich jemand der Obrigkeit widersetzte, gab es harte Strafen, bis zur Verschleppung und Gefangenschaft. Die Menschen taten es dennoch und schlachteten heimlich, einfach um zu überleben. Dafür wurde alles in Kauf genommen.Bevor es überhaupt los gehen konnte wurde der Fleischbeschauer bestellt. In manchen Gegenden wurde früher eine Lebendbeschau durchgeführt. Hier in Wingsbach wurden nur das Fleisch und die Organe des geschlachteten Tieres begutachtet (Fleischbeschau).Gleichzeitig mit dem Schlachttermin beim Metzger, werden die Schlachtgeräte (Brühtrog und Brühkette) bei Otto Kaiser bestellt, die gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen wurden. Herr Kaiser wachte über die Vergabe und verwahrte das Gemeindeeigentum.
Die ganze Familie ist eingeteilt, und auch Freunde helfen am diesem besondern Tag.